USA-Südwesten 2012

Gabi & Jürgen on Tour ...

Petrified Trees

Zeitreise ...

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Foto: Versteinerter Baum am Chrystal Trail im Petrified Forest NP

Der Tag fängt gut an. Gleich nach dem Aufstehen haben wir Patenkind Ella und Aurelia „auf Skype“. Wir zeigen den beiden, wie wir in Sedona so wohnen und quatschen eine Weile. Die Klamotten sind wie immer schnell eingepackt, es kann losgehen. Unser heutiges Etappenziel Holbrook liegt „nur“ 191 km entfernt - das dann am Ende doch 327 km mehr auf dem Tacho stehen, liegt an den „kleinen“ Nationalparks hier.

Zu Beginn fahren wir durch den wunderschönen Oak Creek Canyon Richtung Flagstaff. Die Straße wetteifert zu Recht stets mit dem Highway No. 1 um das Prädikat „schönste Straße Amerikas“. Am Oak Creek Vista Point machen wir einen kurzen Fotostop, wenige Meilen weiter an der I-40 wartet dann schon das Walnut Canyon NM auf unseren Besuch. Es ist noch nicht 09:00 Uhr, da haben wir schon die Infos der Ranger und befinden uns auf dem Rim-Trail. Vor dem Jahr 1250 besiedelten die Sinagua Indianer bereits den Canyon. Sie bauten sog. „Cliff Dwellings“, das sind steinerne Behausungen unter Felsvorsprüngen mitten in der Canyonwand. Nach der ersten Übersicht vom Canyonrand geht es nun hinab zu einigen nicht recht gut erhalten Behausungen. Über 240 Stufen geht es 56 Meter hinab in den Canyon. Runter kein Problem - anschließend wieder hinauf bei einer Meereshöhe von über 2.000 m schon eine schweißtreibende Angelegenheit. Eine Meile lang ist der Rundweg, der sich „Island-Trail“ nennt. Wir lernen viel über das Leben der Indianer hier.

Über die Interstate 40, die ehemalige Route 66, fahren wir ostwärts und erreichen nach einen kurzen Kaffeestop bereits um 11:45 Uhr unser heutiges Motel, die Globetrotter Lodge. Unterwegs an der I-40 konnten wir ständig die parallel fahrenden Züge bestaunen: immer 4 riesige Dieselloks, die kilometerlange Züge ziehen. Meist sind auf den Waggons 2 (!) Seecontainer oder LKW-Trailer verladen. Es ist noch zu früh zum check in - deshalb fahren wir gleich durch bis zum Petrified Forest NP, den wir von Süden her in Angriff nehmen. Hier befindet sich das Rainbow Forest Museum mit Visitor Center. 20 Minuten dauert der Film, der uns auf den Park einstimmt. Unsere 2. Zeitreise für heute beginnt …

Vor 225 Millionen Jahren lebten die Bäume, die wir hier heute sehen. Im Laufe der Jahrmillionen wurden sie vom Ozean, verschiedenen Sedimenten, Vulkanasche u.a. bedeckt. Unter Luftabschluss versteinerten die Bäume und wieder viele ´Jahres später gelangten sie durch die Plattenverschiebungen und Erosion wieder an die Oberfläche. Soweit die Kurzform. Derartige Phänomene gibt es vielerorts - nirgendwo auf der Welt aber in einer solchen Anhäufung wir hier. Überall liegen die Baumstämme und Bruchstücke davon herum.

Gleich am Visitor Center absolvieren wir den Giant Logs Trail. eine knappe Meile weiter schließen wir den Long Logs Trail (weitere 1,6 Meilen) an. Interessant und fotogen ist es, dass sich die Baumstämmen ausgerechnet hier, in der „Painted Desert“ befinden. Die schillernden Steinbäume machen sich gut in der bunten Wüste.

Nach und nach fahren wir die über 40 km lange Straße durch den NP Richtung Norden. Der „Crystal Trail“ ist besonders sehenswert - und eine weitere Meile Fußmarsch wert. Danach stellen wir fest, dass sich zur Painted Desert auch Painted Feet gesellt haben. Die Sonne brennt und hat auf unseren Füßen in Treckingsandalen nette Muster hinterlassen. Vorsichtshalber wechseln wir in festes Schuhwerk. Ohne unsere Cowboyhüte hätten wir seit Tagen bereits einen Sonnenstich - die tun sehr gute Dienste.

In der Folge beschränken wir uns auf Fotostops mit jeweils nur kleinen Wegstrecken zu Fuß: an der Agathe Bridge, den „Tepees“, dem Newspaper Rock (hier gibt es uralte Felszeichnungen der Indianer zu sehen - vergleichbar Höhlenmalereien) und im nördlichen Parkbereich am Ladey-Point, Whipple-Point, Chinde Point, Kachina Point (wo auch das historische „Painted Desert Inn“ steht), Tawa-Point und schließlich am Tiponi-Point.

Puh - nun ist es spät genug, wir sind mal wieder ziemlich platt. Mal eben die 40 km zurück nach Holbrook fahren, dann können wir endlich unser Zimmer in der Globetrotter Lodge beziehen. Die junge Frau in der Rezeption ist Österreicherin - sie hat es wohl mit ihrem Vater hierher an die historische Route 66 verschlagen. Nette Begegnung, ein WiFi-Passwort „Tirol2000“ hatten wir hier auch noch nicht. Das Zimmer ist superschön und liebevoll hergerichtet - da merkt man doch die europäischen Wurzeln. Direkt gegenüber von unserem Zimmer ist der Pool mit Hängematte. Hollywoodschaukel. Kunstrasen und Liegen. Super! Wir springen kurz in das eiskalte Wasser und wärmen uns anschließend in der Abendsonne.

Nun aber essen!! Das Butterfiled Steakhouse liegt nur wenige hundert Meter die Straße hinauf, das schaffen wir noch zu Fuß. Ambiente super, Gabis Steak sehr gut, meine Ripps sensationell! Das war die bisher üppigste Mahlzeit hier. Ein doppelter Obstler wäre angebracht gewesen …

Der Abend gehört wieder den Fotos und dem Tagebuch. Morgen geht’s wieder und en tiefen Süden, nach Tucson. Noch mehr Wilder Westen, ein tolles Hotel für 2 Nächte (!!) haben wir eben gebucht. Mehr davon morgen, gute Nacht!

Tagesetappe: 327 km
Übernachtung: Globetrotter Lodge, Holbrook AZ

Hinweis

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Viel Spaß - alles erklärt sich eigentlich von selbst!