USA-Südwesten 2012

Gabi & Jürgen on Tour ...

Ab nach Hause!


BAE_4430
Foto: Am Airport Las Vegas kann gezockt werden bis zum boarding …

Alles Schöne geht einmal zu Ende und dieser Urlaub war zweifellos wunderschön! Was hatten wir ein Glück. Wetter toll, Stimmung super, Planung äußerst passend, tolles Auto, Glück mit den Motels, keine Ausfallerscheinungen oder krankheitsbedingte Einschränkungen und dann noch solche Sachen wir die Wave … Immer wieder haben wir in den letzten Tagen angesprochen, dass wir es wirklich super schön angetroffen haben. Und wir können es nicht fassen, dass die Erlebnisse am Highway No. 1 in DIESEM Urlaub waren und das mal gerade knapp 3 Wochen her ist. So viel haben wir erleben dürfen, das will in den nächsten Monaten erst mal verarbeitet werden. Die Fotos werden dabei behilflich sein!

Um 02:30 Uhr morgens stehen wir auf - wir benötigen genau die geplanten 30 Minuten um zu duschen, die letzten Sachen zu verstauen und auszuchecken. Exakt um 03:00 Uhr starte ich zum letzten Mal unseren Chevi. 7 Minuten später stelle ich ihn im riesigen „Rental-Car-Return-Center“ am Airport ab. Wir schauen noch mal genau nach, ob wir auch nichts vergessen haben, nehmen unser Gepäck und gehen zu den Verleih-Schaltern. Hier im Parkhaus ist zu dieser Zeit kein Personal. Den Schlüssel geben wir bei Alamo ab (die arbeiten mit National zusammen -an deren Schalter ist auch niemand). Die nette Dame möchte nur den Kilometerstand und Tankfüllung wissen (der ist fast leer, da die erste Füllung inklusive war). 2 Minuten, länger dauert eine solche Rückgabe hier nicht. Der Chevi hat exakt 4.536 Meilen mehr auch dem Tacho als in San Francisco - das sind 7.298 gefahrene Kilometer, also 400 weniger als letztes Jahr. War aber genug!

Ein Shuttle-Bus bringt uns mit den Koffern zum Terminal 1 - die Busse verkehren hier alle 4 Minuten. Trotz der riesigen Entfernungen sind wir 30 Minuten nach Abfahrt am Motel schon am Check-In bei Delta. Den erledigt man hier selbst am Automaten, Koffer abgeben, Kaffee bei Starbucks kaufen, aufs Boarding warten. Den Flug nach Atlanta (3:50 Stunden) verschlafen wir weitest gehend. Hier am Airport sind wir herumgebummelt, haben zu Mittag gegessen und schreiben nun Tagebuch. Unser Gepäck haben wir nicht mehr gesehen, das wird durchbefördert. Gleich geht es weiter, noch ein langer Flug und wir sind wieder zu Hause.

Auch diesen haben wir gut überstanden. Den Zeitunterschied merken wir deutlich. Gute Flüge, alles ok. Die Bummelbahn bringt uns mit etwas Verspätung nach Hause, mit dem Auto wären wir 4x so schnell gewesen. Da sollten wir künftig doch besser über ein Taxi o.ä. nachdenken.

Vielen Dank allen, die uns in den letzten Wochen mit so großem Interesse gefolgt sind, wir sehen uns ...

Summer in the city ...

BAE_4338
Foto: Wasserspiele am Bellagio - Eifelturm ist „nur“ halb so groß wie das Original ...

Ausschlafen! Dann 45 Minuten mit Heiner skypen, der sich über unser „Wave-Glück“ auch sehr gefreut hat. Schließlich brechen wir zum ersten Teil des heutigen Tages auf: „Strip bei Sonnenschein“. Und: wir haben einen Plan! Diesmal lassen wir uns nicht einfach so treiben, sondern gehen gezielt vor. Vielleicht ist es besser, das Heft in der Hand zu haben. Wir wollen mit der Monorail zum Stratosphäre Tower fahren. Dazu steuern wir die uns nächstgelegene Haltestelle im Ballys an. Wenn das mal so einfach wäre. Naja, schwierig ist es nicht, aber weit zu laufen. Da wir das Ballys vom Strip aus betreten, müssen wir durch das gesamte Casino, einen Teil des Hotels, die Food-Courts, die Shopping-Mall und dann noch vorbei am riesigen Außenpool mit Palmen etc. und den 6 (sichtbaren) Tennisplätzen, da sind wir auch schon am Bahnsteig. Wir kaufen 2 24-Stunden-Tickets für je 12 $ und da kommt die Bahn auch schon. bei der letzten Haltestelle (am „Sahara“, dass derzeit renoviert wird), steigen wir aus.

Der über 1.000 Feet hohe Turm ist fast greifbar, dennoch laufen wir noch eine ganze Zeit durch die glühende Hitze, bis wir endlich hineinkommen. Wir durchqueren das Casino und kommen zu den Ticketschaltern für die Aufzüge. Da wir im Zug einen Discount-Coupon entdeckt haben, sparen wir 25%. Gut, es läpperst sich so schon genug zusammen. In Nullkommanichts sind wir auf „Level 108“ bei der höchstgelegenen Bar Nevadas. Hier haben wir - noch hinter Glas - einen atemberaubenden Blick auf die City und bis hinüber zum Lake Mead. Wir umrunden den Turm da oben 2 Mal und machen Bekanntschaft mit dem wohl spektakulärsten der 4 hier verfügbaren „Thrill Rides“: Da kommen gut gelaunte Menschen in Fallschirmsprimgeranzügen und Brust-Sitzgurten, unterziehen sich einem gründlichen Sicherheitscheck. lassen sich auf einer Plattform anschnallen und springen vom Turm. Nicht das kleinste Zögern, weg sind sie - eine/r nach dem anderen. Neben uns rasselt jedesmal das Stahlseil von der Rolle - der freie Fall dauert über 10 Sekunden. Da der Aussichtsbereich so weit übersteht, können wir das Spektakel bis unten verfolgen - dort werden die Springer/-innen abgebremst, kommen aufrecht unten an, werden abgeschnallt und der nächste ist dran.

Wir gehen noch ein Stockwerk höher, hier können wir an der frischen Luft auch andere Mutige bei den übrigen 3 „Thrills“ bewundern: da ist zum einen der Krake, wie auf einer Kirmes, nur dass sich dieser hier über die Kante schiebt, dreht und die Mitfahrer senkrecht 350 Meter nach unten gucken. Ein Fahrgeschäft „X-Scream“ schießt einen Bob im 45-Gradwinkel über die Kante und bremst dann gnädigerweise ab. Und über uns an der Spitze gibt es den bekannten „freien Fall“, genannt „Big-Shot“ , der einen Schlitten erst hochschießt, um ihn dann wieder fallen zu lassen. Alles sehr beeindruckend, muss man mal gesehen haben, mitmachen würden wir da für kein Geld der Welt.

Wir nehmen die Monorail zurück bis zur Haltestelle Ceasars Palace und besichtigen diesen ausgiebig. Heute Abend tritt hier Rod Stewart auf, das wäre eine tolle Option, die wir aber später wieder verwerfen - ist dann auch eh ausverkauft. Anschließend zieht es uns ins Bellagio, wo wir auch mehrere Hochzeitspaare beobachten. Es gefällt uns heute sehr gut hier. Ein Trick ist: Zeit lassen! Im Grunde sind die Casinos alle gleich aufgebaut. Man muss sie erkunden und Ruhe bewahren - und natürlich Strecke machen. An Opulenz ist das alles nicht zu überbieten - ich habe fotografiert, auch wenn man die Dimensionen unmöglich einfangen kann. Wir genießen noch einmal eine Abkühlung bei den Bellagio-Wasserfontänen und sehen uns abschließend noch das Flamingos an.

Dann ist Mittagspause angesagt. War das eine Hitze in der Stadt! Nun erweist sich die Eismaschine direkt neben dem Zimmer als günstig: wir packen das ganze Waschbecken voll Eis, stecken einige Flaschen Wasser, eine Flasche Wein, eine Dose Budweiser und Gabis Eiscoffee hinein und legen die Füße hoch. So lässt es sich aushalten. Man, das war anstrengend - Trails hat 20 km mitgezeichnet, ziehen wir mal 8 km für die Monorail ab …

Ich schlafe wie ohnmächtig, dann werden die Koffer für die Nacht fix und fertig vorbereitet. Um 20:00 Uhr machen wir uns zum letzten Mal auf zum Strip. Im Ballys essen wir ein Stück Pizza, dann fahren wir Monorail zum MGM. Gabi will hier ein wenig zocken, hat sie doch letztes Jahr hier gewonnen. Die ersten 10 $ sind am Roulette ziemlich schnell weg. Automatenwechsel. Gabi setzt die 19, die uns für die Wave so viel Glück gebracht hat. Und: die 19 fällt. So werden aus einem Dollar 36. Warum hat sie nicht mehr gesetzt? Es ist, wie es ist: mal geht es hinauf, mal hinab, am Ende ist das Geld futsch und wir wissen einmal mehr, dass wir keine geborenen Spieler sind. Gut so, wenn man hier so manche Gestalt beobachtet.

Wir schlendern den Strip hinab, schauen wie vormittags noch nach Souvenirs für die Lieben daheim, durchqueren so mache Mall und das ein oder andere Casino und landen am Ende im Paris, Paris, das bei näherer Betrachtung auch sehr nett ist. Quer durchs Ballys erreichen wir unsere „final Destination“ - das Zimmer (nun kennen wir den kürzesten Weg!).

Die Nacht ist kurz, nur 3,5 Stunden Waagerechte, dann klingeln iPhone und Weckruf ….

Tagesetappe: 20 km - aber nur zu Fuß!
Übernachtung: Super-8 Motel Strip Region, Las Vegas, NV

Heiß, Heißer, Valley Of Fire SP

DSCN0925
Foto: Reisefotograf bei der Arbeit …

Puh, das waren nach unserer Empfindung die heißesten 2 Stunden des Urlaubs heute im Valley of Fire SP- rein temperaturmäßig!

Nach einer sehr guten Nacht im Shilo Inn Kanab, das wir wirklich weiter empfehlen können haben wir gefrühstückt und anschließend mit Vater & Mutter sowie Bärbel geskypt. Dann stand unserem letzten Aufbruch mit dem lieb gewonnenen Chevi nichts mehr im Wege. Schnell waren wir im benachbarten Coral Pink Sand Dunes SP angekommen, den wir schon letztes Jahr - damals aber mit düsteren Wolken am Himmel - kennen lernen durften. Wir absolvierten wieder den Nature Trail und stellten fest, dass das Sanddünentreten ein echter Morgensport sein kann.

Eine wundschöne Fahrstrecke führte uns nun ein ganzes Stück durch den Zion NP - außer einigen Fotostops und einem kleinen Einkaufsbummel im angeschlossenen „Hier bekommt man alles“-Laden lassender ihn aber schweren Herzens links liegen. Hier benötigen wir mindestens einen ganzen weiteren Tag - und im letzten Jahr haben wir schon einiges gesehen.

Auch den als „Reserve“ noch angedachten Snow Canyon SP heben wir uns aus Zeitgründen für ein anderes Mal auf. Uns ist es wichtig, heute noch 2 Stunden im Valley of Fire SP zubringen zu können. Dort angekommen, besuchen wir das sehr schön aufgemachte Vistiór Center, das bei unserem letzten Besuch geschlossen hatte. Wir entscheiden uns dafür, den Trail zu den White Domes zu machen. Dazu fahren wir den gesamten Scenic Drive bis zum Endpunkt und stürzen uns in die Tiefe. Geht ganz schön runter hier - und am Ende der Loop an anderer Stelle wieder hoch. Als wir wieder oben ankommen, knattern gerade ca. 25 Harleys im Tross die Straße hoch. Wir machen Fotos, stellen fest, dass es Deutsche sind und schmeißen 6-8 eisgekühlte Wasserflaschen in die Runde. Wir haben wirklich noch mehr als genug Wasser und die Truppe freut sich ein Loch in den Bauch.

Anschließend machen wir auch am Parkplatz der „Fire Wave“ noch einmal Halt. Den Abstecher von einer knappen Stunde wollen wir noch mal machen. kein weiteres Auto am Trailhead - prima. Nun gibt es einen offiziellen Trail vom Parkplatz durch die Wüste bis zur kleinen Welle. bei weitem nicht zu vergleichen mit gestern, aber dennoch sehr nett. Aber: auch extrem heiß! Der neue Trail ist etwas länger, hat aber eine nette Streckenführung. Wir schießen in aller Ruhe unsere Fotos und beschließen dann, den uns noch bekannten alten Pfad zurückzugehen - der ist kürzer. Schweißüberströmt kommen wir am Auto an.

Nun ist es schon wieder kurz vor 5 geworden - Mensch, wie die Zeit dahinfliegt. Für den Weg nach Las Vegas suchen wir uns diesmal die Strecke durch die Lake Mead Recreation Area aus - es geht kreuz und quer durch die Berge, was nochmal richtig fein Serpentinenfahren mit sich bringt. Wir kommen gut in Vegas rein und das Navi führt uns zuverlässig bis ins Hotel. Das Super 8 hier an der Koval Lande ist das Weltgrößte. Das Zimmer ist ok, liegt in der 3. Etage - leider nur direkt neben dem Eis- und Getränkeautomaten.

Wir stellen fest, dass wir schon wieder eine Stunde gewonnen haben und stellen unsere Uhren von 19:04 auf 18:04 Uhr. Dann räumen wir das Auto komplett aus, denn morgen muss alles wieder flugfertig verpackt werden. Nun hat sich Gabi etwas ausgeruht und ich habe eine erste Ordnung in die vergleichsweise überschaubare Fotoausbeute von heute gebracht. Die Dusche wartet, Gabi ist wieder wach - gleich geht es zur ersten Erkundung auf den nahe gelegenen Strip. Alles ok also - aber warum musste Gladbach gleich 5:0 verlieren??

Zurück vom Strip, es ist 01:00 Uhr nachts und wir sind erledigt: Mensch, ist das ein Rummel - Saturday Night Fever? Die Leute hier sind wie durchgedreht und es ergeht uns ähnlich wie im vorigen Jahr, obwohl wir nun eigentlich vorgewarnt sein müssten. Menschenmassen, ein Lärm, der seinesgleichen sucht und wir mittendrin. In den Kasinos ist die Hölle los, draußen auf denn Strip auch.

Da wir diesmal im Super 8 auf der Koval Lane wohnen, erreichen wir den Strip ein gutes Stück weiter nördlich als letztes Jahr. Dort, wo die Casinos Ballys, Caesars Palace, Flamingo und Bellagio angesiedelt sind, stürzen wir uns ins Getümmel. Zunächst steuern wir das Bellagio und den Ceasars Palace an. Im Bellagio gefällt es uns recht gut, denn hier ist es nicht ganz so laut und rüselig. Draußen finden wieder die gigantischen Wasserspiele statt - immer wieder sehenswert. Schließlich erreichen wir das Mirage und sehen uns hier auch noch den Vulkanausbruch an, der hier stündlich stattfindet. In etwa vergleichbar mit den Wasserfontänen, nur dass hier zurr Musik Feuer emporschießt.

Den Rückweg absolvieren wir auf der anderen Seite des Strips - hier sind die Casinos „einfacher“ gestrickt - wenn man das so bezeichnen darf. Es geht etwas hemdsärmeliger zu und man bekommt auch schon mal eine Margarita für 5 $. Gabi probiert sich kurz an einem Automaten - es ist uns aber für heute einfach zu unruhig. Kurz vor dem Super 8 kehren wir noch in einem Mini Mart ein und machen es uns nun noch mit einer gekühlten Flasche Kalifornischen Weißweins und ein paar Nachts gemütlich. Schließlich ist Wochenende und morgen früh haben wir Zeit ...

Tagesetappe: 467 km
Übernachtung: Super-8 Motel Strip Region, Las Vegas, NV

Die perfekte Welle ...

BAE_3758
Foto: ohne Worte!

… befindet sich eindeutig in Utah und zwar irgendwo in den Paria Buttes North! Nach einer erholsamen Nacht (Mannomann, waren wir gestern Abend kaputt), wachen wir um kurz vor 07:00 Uhr - nach unserem Zeitgefühl - auf. In Page ist es erst 06:00 Uhr, aber die Zeitumstellung haben wir einfach ignoriert. Mit den beiden Israelis, die für einige Tage in Page wohnen, haben wir uns für 08:00 Uhr am Trailhead verabredet, was uns genau 1 Stunde zum Fertigmachen und Frühstücken sowie eine weitere Stunde für die Anfahrt verschafft.

Wir skypen und telefonieren noch kurz mit Birgit; sie ist eine der beiden Vertrauenspersonen, die die hiesigen Suchtrupps in Bewegung setzt, wenn wir uns in 12 Stunden noch nicht zurückgemeldet haben. Auch Bärbel Stephan ist informiert, sie kennt die Wave aus eigener Erfahrung.

Gut gelaunt und voll froher Erwartung fahren wir auf der AZ/UT-89 Richtung Kanab, um einige Meilen hinter der Paria Station auf die unbefestigte Straße abzubiegen, die uns gestern beim Briefing benannt worden ist. Gut 13,5 km schaukelt Gabi uns in die Wüste - diese Strecke möchten wir nicht mit einem normalen Auto fahren müssen. Ganz schön holprig. Am Wire Pass Trailhead stehen erst wenige Fahrzeuge, hinter uns kommen aber auch noch drei. In einem sitzen Or und Kfir Shalomm, so dass es bei strahlend blauem Himmel sofort losgehen kann. Fast sofort, denn zuerst noch müssen wir uns ins Register eintragen und unsere Permits ins Auto legen sowie am Rucksack befestigen.

Jeder mit 4 Liter Wasser bewaffnet, starten wir entsprechend der bebilderten Anweisung ins Wash. Der Weg ist ohne Beschreibung tatsächlich niemals zu finden. Die Wave liegt sehr versteckt in einem wunderbaren Gebiet. Bis dorthin müssen wir immer wieder über Sandsteinformationen klettern, Washes durchqueren und durchlaufen, Sanddünen überwinden etc. Die Orientierung ist nicht einfach, allerdings muss man schon attestieren, dass die gestern erhaltende Beschreibung eindeutig und sehr gut ist. Immer wieder drehen wir uns um, damit wir uns für den schwierigeren Rückweg markante Punkte merken können. Gabi fotografiert sie zusätzlich wie empfohlen. Kfir hat sein GPS-App auf dem iPhone gestartet - dort hat er sogar die Karte zur Wave mit Fotos hinterlegt.

Das Wandern zu viert ist sehr angenehm, wir erzählen uns pausenlos von unseren Unternehmungen hier in den Staaten und darüber, was wir alle sonst so machen im „wirklichen Leben“. Das Morgenlicht taucht die Landschaft in satte Gelb-, Orange- und Rottöne. Schon hier schießen wir immer wieder Fotos und genießen den Weg. Abenteuerlich, anstrengend (wir schwitzen wie sonstwas) und einfach klasse. Mühelos erreichen wir aber nach 1,5 Stunden die Wave.

Dort gibt es kein Halten mehr. Stückchenweise nähern wir uns der inneren Welle, immer wieder fotografierend. Während im Außenbereich noch viel Schatten ist, leuchtet sie im inneren wie verrückt. SAGENHAFT! So was kann man sich beim besten Willen nicht vorstellen, das MUSS man gesehen haben! Um 11:00 Uhr herum leuchtet die Wave knallig orangerot, später kleidet sie sich in rosa .

Wir krabbeln ca. 1,5 Stunden dort herum, erkunden auch die nähere Umgebung und gönnen uns auch eine Pause für Müsliriegel, Äpfel und viel Wasser. Die Kamera klickt ohne Unterlass. Vor uns waren schon einige wenige Leutchen da - vielleicht 6, aber alle nehmen Rücksicht und ermöglichen den anderen ihren Spass. Das amerikanische Paar mit dem Kleinkind im Rucksack hat uns auf dem Hinweg überholt, die sind superfit.

Alles weitere sagen Fotos aus, die wir hoffentlich zumindest in kleiner Menge mal hochladen können.

Den Rückweg wären Gabi und ich so angegangen wie den Hinweg: wir hätten uns sorgsamst an der Beschreibung orientiert. Kfir, der offensichtlich weiß, was er tut, orientiert sich aber lieber an der groben Himmelsrichtung. Das führt zu einem ganz netten Gekraxel und kostet uns einige Liter Schweiß zusätzlich. Immer wieder notwenige Korrekturen nimmt er anhand seiner GPS-Aufzeichnung des Hinwegs vor - und bringt uns sicher zurück zum Trailhead. Die beiden sind von einem besonderen Schlag, das muss man erzählen; super nette Leute! Zwischendurch hatte ich schon mal Muffensausen, ob wir uns nicht doch versteigen - aber: alles prima!! Insgesamt sind wir 6,3 Meilen, also gute 10 Kilometer, durch die heißen Felsen geklettert. Am anstrengendsten waren die Sanddünen, puh ...

Zurück auf der UT-89 schreiben wir eine SMS an Bärbel und Birgit, die trotz der späten Stunde in Deutschland auch gleich antworten. Entwarnung, wir leben noch und sind „safe“. In Kanab angekommen, telefonieren wir sogar noch mit Birgit, mit Bärbel skypen wir morgen früh - danke euch beiden!!

Noch nie in diesem Urlaub waren wir vor 17 Uhr im Motel. Nun aber: Dose Bier für Jürgen, Kaffee für Gabi, dazu Nachos und Salsa sowie Internetfernsehen. Dann fallen uns die Augen zu und als wir aufwachen, tun uns beiden die Knochen weh. Eine Dusche vertreibt aber die mühen Geister und nun gönnen wir unserem Chevi endlich die versprochene Wäsche - man, war der verstaubt.

Anschließend fahren wir zu Escobar, wo wir schon 2011 prima mexikanisch gespeist haben - gerne immer wieder! Dann stellen wir das Auto ab und schauen in die Lokalität nebenan, um noch einen Absacket in Form einer Margarita o.ä. zu trinken. Das wäre nach den beiden Escobar-Portionen nämlich mehr als angezeigt gewesen. Die werben sogar draußen mit „Cocktails!“. Aber: Fehlanzeige! „Sorry, but we can only serve Alcohol, when you eat something - we’re in Utah, hat’s the law! I’m so sorry!“ Essen ging nun aber wirklich nicht mehr. Daher: Ab aufs Zimmer, Tagebuch schreiben und jetzt ist auch unser „schwarzer Sack“ tiefgekühlt, in dem wir immer unseren Weinbeutel transportieren. Prost, Feierabend!

Morgen steuern wir unser letztes Ziel an: Las Vegas. Auf dem Weg liegen aber noch 3 Stadtparks, deren Besuch für uns grundsätzlich in Frage kommt. Schauen wir mal …

Tagesetappe: 154 km
Übernachtung: Shilo Inn Suites Motel, Kanab, UT

Lucky Day!

20 Grand Canyon
Foto: North-Rim des Grand Canyon

Wenn das Shilo Inn & Suites in Kanab auch für die nächste Nacht noch zu haben gewesen wäre, dann hätten wir vielleicht gar nicht mehr Richtung Page geplant. So kommen wir vielleicht morgen wieder - mal sehen. Heute steht erst mal der Grand Canyon NP auf dem Programm und zwar das "North Rim". Nachdem wir 2011 den stärker besuchten Südrand erkundet haben, liegt nun der nördliche Bereich nahe an der Route.

Nach dem Frühstück haben wir nochmal einen Termin mit dem Bureau of Land Management (BLM), denn dieses verlost täglich die begehrten Permits für die Paria North Buttes, in denen auch das Traumfotomotiv "The Wave" liegt. pro Tag bewerben sich duzende von Leuten - nur 10 werden bei der Lotterie pünktlich um 09:00 Uhr ausgelost und bekommen die Erlaubnis, die Wave am nächsten Tag zu erkunden. Nur sie und die 10 Glücklichen, die 3 Monate vorher bei der Internetverlosung erfolgreich waren, bekommen auch die genaue Wegbeschreibung dorthin, denn es handelt sich hierbei um eine "Backcountry-Wanderung" abseits der ausgeschilderten Trails.

Wir waren bereits im vergangenen Jahr erfolglos - damals wurde eine 6er-Gruppe, ein Paar und eine Dreiergruppe, von der schon einer verzichten musste aus der Lostrommel gezogen und die Aktion war schnell vorbei.

Heute gibt es anfangs wieder die sehr guten Erläuterungen der Spielregeln und wissenswertes rund um das Vorhaben. Alle füllen ihre Formulare aus, bekommen eine Nummer zugeteilt (wir haben diesmal die 19) und um 09:00 Uhr starren 87 gespannte Augenpaare auf die Lostrommel, in die nach und nach, die kleinen Holzkügelchen wandern. Die Ziehung beginnt, wir machen uns keine großen Hoffnungen.

Als erstes wir ein spanisches Paar gezogen, nächste Kugel: "19"!!!! Wir können es nicht fassen, aber wir sind dabei! Nach uns folgen noch ein amerikanisches Paar mit Kleinkind (süße Kleine, die schon allerhand gesehen hat), 2 Einzelpersonen und ein israelisches Paar. Alle anderen schleichen enttäuscht aus dem Raum, wir packen unsere eben erhaltenen Unterlagen für alternative Touren beiseite und lauschen den Erläuterungen, die nun folgen. Zunächst bekommen wir unsere Permits (pro Person 7 $) und einen genauen Lageplan zur Wave mit Bebilderung der einzelnen "Landmarks", anhand derer wir uns auf dem Hin- und Rückweg orientieren werden. Dieser wird genauestens erläutert - zusätzlich gibt es noch diverse Verhaltensregeln: genügend Wasser mitnehmen (4 Liter pro Person), "if you need a restroom, dig a hole and buried it!" etc. …

Gegen 09:45 Uhr ist das halbstündige Briefing zu Ende und wir sind entlassen. Mit den beiden Israelis unterhalten wir uns noch und verabreden uns, die Tour gemeinsam anzugehen. Treffpunkt 08:00 Uhr (Arizona-Time) am Trailhead, auf unbefestigter Straße ca. 5 Meilen südlich der UT-89.

Um 10:00 Uhr haben wir wahrscheinlich zum letzten Mal vollgetankt und fahren über Jacob Lake zum Grand Canyon. Dort treffen wir um 12 Uhr ein und fahren zum Visitor Center. Hier bekommen wir wieder die aktuellen Informationen und starten anschließend gleich auf einen langen Trail, die "Grand Loop", eine mehrere Meilen lange Kombination aus Bridel Path und Transept Trail. Wir nähern uns dem Grand Canyon damit ganz behutsam - zuerst sehen wir ihn nämlich gar nicht. Es geht durch herrlichen Herbstwald - die Birkenblätter leuchten golden. Schließlich führt der Pfad an den Rand des großen Canyons. Schöne Sicht - allerdings nur auf einen "Seitenarm". Wir wandern am Tim entlang - es geht heftiger auf und ab, als wir erwartet hatten. Schließlich öffnet sich der Blick weit auf den Canyon - immer wieder atemberaubend! Am "Angel's Point" treffen wir auch wieder die anderen Besucher und genießen den Blick.

Mit dem Auto fahren wir nun Richtung Imperial Point, der nächsten Anlaufstelle. Da wir die Zufahrt verpassen, stehen mal eben wieder 18 Zusatzmeilen auf dem Tacho. Der Imperial Point eröffnet aber noch einmal einen ganz anderen Blick auf den Canyon. Da der Nordrand ca. 400 m höher liegt als der Südrand, blicken wir auf diesen in 18 km Entfernung hinab. Da wir uns hier in einer Höhe von 2.600 m bewegen, schnaufen wir auch kräftig, wenn es bergauf geht.

Nun fahren wir nochmal 23 km durch den Park zum Cape Royal, an dem der gleichnamige Trail beginnt, der uns auch zu und auf die "Angel's Window" bringt - einen großen Durchbruch, durch welchen man von bestimmten Stellen aus sogar den Colorado sehen kann. Auf dem Rückweg fahren wir noch 3 Viewpoints an, die Fotoausbeute lässt nun aber nach, weil eine große Wolke zu viel Schatten wirft. Es ist nun auch schon spät, schließlich liegen noch 2,5 Std. Fahrt nach Page vor uns.

Wir verabschieden uns daher vom Park und rollen wieder nordwärts. Am Straßenrand tauchen Mule-Deer (eine Art Rehe) auf, Fotostop. Auf der AZ-89A angekommen, packe ich mein MacBook aus und überspiele schon mal die Fotos und schreibe diesen Bericht. Zwischendurch geht dermaßen spektakulär die Sonne unter, dass wir noch einige Fotostops einlegen, um die Straße, die roten Felsen und das leuchtende Gold des Grases und er untergehenden Sonne festzuhalten. Schließlich sind wir gerade noch über die grandiose Navajo-Bridge über den Colorado gefahren, anhalten, Fotostop - und Gabi muss sich unbedingt über den Fluss stellen und hineinspucken. Das geht ganz bequem von der direkt angrenzenden alten Brücke, die heute nur noch für Fußgänger ist, die dort aber nicht hinunter springen dürfen!

Nun ist es dunkel und wir erreichen Page gegen 20:15 Uhr. Eine Kleinigkeit einkaufen müssen wir noch, zu Abend essen, duschen, und die Israelis kontaktieren (per Mail oder über Skype). Die Sachen für morgen müssen zurecht gelegt werden. Dass es hier erst 19:15 Uhr ist, ignorieren wir einfach, morgen stimmt die Uhr für uns wieder in Kanab. Mal sehen, ob wir gleich noch ein Zimmer im Shilo Inn bekommen, das wäre prima! Dann noch etwas ausspannen und schlafen, morgen wir es super, denn der Tag wird lt. Wetterbericht "sunny"!

Jetzt braucht mich Gabi, denn im Dunkeln sieht man von der Straße nur die Mittelreflektoren - rechts sind Felsen, links Abgrund - ich guck mal mit … (MacBook zu!).

MacBook wieder auf - gut angekommen, kurz eingekauft (Wasser und Müsliriegel für morgen), im Subways 2 Sandwiches gefangen, mit den Israelis geskypt, das Zimmer im Shilo’s für morgen gebongt und nun: Feierabend!!

Tagesetappe: 436 km
Übernachtung: America’s Best Value Inn, Page, AZ

Hinweis

Tja, eigentlich müsst ihr nur die Einräge lesen. Aber es gibt auch einige Besonderheiten:

Unten in dieser Seitenleiste findet ihr einige Stichworte und Daten, die euch helfen, bestimmte Beiträge schneller wieder zu finden.
Insbesondere sind die älteren Beiträge im "Archiv" zu finden - sie sind unter den Datumsangaben wochenweise abgelegt!

Viel Spaß - alles erklärt sich eigentlich von selbst!