USA-Südwesten 2012

Gabi & Jürgen on Tour ...

Summer in the city ...

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Foto: Wasserspiele am Bellagio - Eifelturm ist „nur“ halb so groß wie das Original ...

Ausschlafen! Dann 45 Minuten mit Heiner skypen, der sich über unser „Wave-Glück“ auch sehr gefreut hat. Schließlich brechen wir zum ersten Teil des heutigen Tages auf: „Strip bei Sonnenschein“. Und: wir haben einen Plan! Diesmal lassen wir uns nicht einfach so treiben, sondern gehen gezielt vor. Vielleicht ist es besser, das Heft in der Hand zu haben. Wir wollen mit der Monorail zum Stratosphäre Tower fahren. Dazu steuern wir die uns nächstgelegene Haltestelle im Ballys an. Wenn das mal so einfach wäre. Naja, schwierig ist es nicht, aber weit zu laufen. Da wir das Ballys vom Strip aus betreten, müssen wir durch das gesamte Casino, einen Teil des Hotels, die Food-Courts, die Shopping-Mall und dann noch vorbei am riesigen Außenpool mit Palmen etc. und den 6 (sichtbaren) Tennisplätzen, da sind wir auch schon am Bahnsteig. Wir kaufen 2 24-Stunden-Tickets für je 12 $ und da kommt die Bahn auch schon. bei der letzten Haltestelle (am „Sahara“, dass derzeit renoviert wird), steigen wir aus.

Der über 1.000 Feet hohe Turm ist fast greifbar, dennoch laufen wir noch eine ganze Zeit durch die glühende Hitze, bis wir endlich hineinkommen. Wir durchqueren das Casino und kommen zu den Ticketschaltern für die Aufzüge. Da wir im Zug einen Discount-Coupon entdeckt haben, sparen wir 25%. Gut, es läpperst sich so schon genug zusammen. In Nullkommanichts sind wir auf „Level 108“ bei der höchstgelegenen Bar Nevadas. Hier haben wir - noch hinter Glas - einen atemberaubenden Blick auf die City und bis hinüber zum Lake Mead. Wir umrunden den Turm da oben 2 Mal und machen Bekanntschaft mit dem wohl spektakulärsten der 4 hier verfügbaren „Thrill Rides“: Da kommen gut gelaunte Menschen in Fallschirmsprimgeranzügen und Brust-Sitzgurten, unterziehen sich einem gründlichen Sicherheitscheck. lassen sich auf einer Plattform anschnallen und springen vom Turm. Nicht das kleinste Zögern, weg sind sie - eine/r nach dem anderen. Neben uns rasselt jedesmal das Stahlseil von der Rolle - der freie Fall dauert über 10 Sekunden. Da der Aussichtsbereich so weit übersteht, können wir das Spektakel bis unten verfolgen - dort werden die Springer/-innen abgebremst, kommen aufrecht unten an, werden abgeschnallt und der nächste ist dran.

Wir gehen noch ein Stockwerk höher, hier können wir an der frischen Luft auch andere Mutige bei den übrigen 3 „Thrills“ bewundern: da ist zum einen der Krake, wie auf einer Kirmes, nur dass sich dieser hier über die Kante schiebt, dreht und die Mitfahrer senkrecht 350 Meter nach unten gucken. Ein Fahrgeschäft „X-Scream“ schießt einen Bob im 45-Gradwinkel über die Kante und bremst dann gnädigerweise ab. Und über uns an der Spitze gibt es den bekannten „freien Fall“, genannt „Big-Shot“ , der einen Schlitten erst hochschießt, um ihn dann wieder fallen zu lassen. Alles sehr beeindruckend, muss man mal gesehen haben, mitmachen würden wir da für kein Geld der Welt.

Wir nehmen die Monorail zurück bis zur Haltestelle Ceasars Palace und besichtigen diesen ausgiebig. Heute Abend tritt hier Rod Stewart auf, das wäre eine tolle Option, die wir aber später wieder verwerfen - ist dann auch eh ausverkauft. Anschließend zieht es uns ins Bellagio, wo wir auch mehrere Hochzeitspaare beobachten. Es gefällt uns heute sehr gut hier. Ein Trick ist: Zeit lassen! Im Grunde sind die Casinos alle gleich aufgebaut. Man muss sie erkunden und Ruhe bewahren - und natürlich Strecke machen. An Opulenz ist das alles nicht zu überbieten - ich habe fotografiert, auch wenn man die Dimensionen unmöglich einfangen kann. Wir genießen noch einmal eine Abkühlung bei den Bellagio-Wasserfontänen und sehen uns abschließend noch das Flamingos an.

Dann ist Mittagspause angesagt. War das eine Hitze in der Stadt! Nun erweist sich die Eismaschine direkt neben dem Zimmer als günstig: wir packen das ganze Waschbecken voll Eis, stecken einige Flaschen Wasser, eine Flasche Wein, eine Dose Budweiser und Gabis Eiscoffee hinein und legen die Füße hoch. So lässt es sich aushalten. Man, das war anstrengend - Trails hat 20 km mitgezeichnet, ziehen wir mal 8 km für die Monorail ab …

Ich schlafe wie ohnmächtig, dann werden die Koffer für die Nacht fix und fertig vorbereitet. Um 20:00 Uhr machen wir uns zum letzten Mal auf zum Strip. Im Ballys essen wir ein Stück Pizza, dann fahren wir Monorail zum MGM. Gabi will hier ein wenig zocken, hat sie doch letztes Jahr hier gewonnen. Die ersten 10 $ sind am Roulette ziemlich schnell weg. Automatenwechsel. Gabi setzt die 19, die uns für die Wave so viel Glück gebracht hat. Und: die 19 fällt. So werden aus einem Dollar 36. Warum hat sie nicht mehr gesetzt? Es ist, wie es ist: mal geht es hinauf, mal hinab, am Ende ist das Geld futsch und wir wissen einmal mehr, dass wir keine geborenen Spieler sind. Gut so, wenn man hier so manche Gestalt beobachtet.

Wir schlendern den Strip hinab, schauen wie vormittags noch nach Souvenirs für die Lieben daheim, durchqueren so mache Mall und das ein oder andere Casino und landen am Ende im Paris, Paris, das bei näherer Betrachtung auch sehr nett ist. Quer durchs Ballys erreichen wir unsere „final Destination“ - das Zimmer (nun kennen wir den kürzesten Weg!).

Die Nacht ist kurz, nur 3,5 Stunden Waagerechte, dann klingeln iPhone und Weckruf ….

Tagesetappe: 20 km - aber nur zu Fuß!
Übernachtung: Super-8 Motel Strip Region, Las Vegas, NV

Heiß, Heißer, Valley Of Fire SP

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Foto: Reisefotograf bei der Arbeit …

Puh, das waren nach unserer Empfindung die heißesten 2 Stunden des Urlaubs heute im Valley of Fire SP- rein temperaturmäßig!

Nach einer sehr guten Nacht im Shilo Inn Kanab, das wir wirklich weiter empfehlen können haben wir gefrühstückt und anschließend mit Vater & Mutter sowie Bärbel geskypt. Dann stand unserem letzten Aufbruch mit dem lieb gewonnenen Chevi nichts mehr im Wege. Schnell waren wir im benachbarten Coral Pink Sand Dunes SP angekommen, den wir schon letztes Jahr - damals aber mit düsteren Wolken am Himmel - kennen lernen durften. Wir absolvierten wieder den Nature Trail und stellten fest, dass das Sanddünentreten ein echter Morgensport sein kann.

Eine wundschöne Fahrstrecke führte uns nun ein ganzes Stück durch den Zion NP - außer einigen Fotostops und einem kleinen Einkaufsbummel im angeschlossenen „Hier bekommt man alles“-Laden lassender ihn aber schweren Herzens links liegen. Hier benötigen wir mindestens einen ganzen weiteren Tag - und im letzten Jahr haben wir schon einiges gesehen.

Auch den als „Reserve“ noch angedachten Snow Canyon SP heben wir uns aus Zeitgründen für ein anderes Mal auf. Uns ist es wichtig, heute noch 2 Stunden im Valley of Fire SP zubringen zu können. Dort angekommen, besuchen wir das sehr schön aufgemachte Vistiór Center, das bei unserem letzten Besuch geschlossen hatte. Wir entscheiden uns dafür, den Trail zu den White Domes zu machen. Dazu fahren wir den gesamten Scenic Drive bis zum Endpunkt und stürzen uns in die Tiefe. Geht ganz schön runter hier - und am Ende der Loop an anderer Stelle wieder hoch. Als wir wieder oben ankommen, knattern gerade ca. 25 Harleys im Tross die Straße hoch. Wir machen Fotos, stellen fest, dass es Deutsche sind und schmeißen 6-8 eisgekühlte Wasserflaschen in die Runde. Wir haben wirklich noch mehr als genug Wasser und die Truppe freut sich ein Loch in den Bauch.

Anschließend machen wir auch am Parkplatz der „Fire Wave“ noch einmal Halt. Den Abstecher von einer knappen Stunde wollen wir noch mal machen. kein weiteres Auto am Trailhead - prima. Nun gibt es einen offiziellen Trail vom Parkplatz durch die Wüste bis zur kleinen Welle. bei weitem nicht zu vergleichen mit gestern, aber dennoch sehr nett. Aber: auch extrem heiß! Der neue Trail ist etwas länger, hat aber eine nette Streckenführung. Wir schießen in aller Ruhe unsere Fotos und beschließen dann, den uns noch bekannten alten Pfad zurückzugehen - der ist kürzer. Schweißüberströmt kommen wir am Auto an.

Nun ist es schon wieder kurz vor 5 geworden - Mensch, wie die Zeit dahinfliegt. Für den Weg nach Las Vegas suchen wir uns diesmal die Strecke durch die Lake Mead Recreation Area aus - es geht kreuz und quer durch die Berge, was nochmal richtig fein Serpentinenfahren mit sich bringt. Wir kommen gut in Vegas rein und das Navi führt uns zuverlässig bis ins Hotel. Das Super 8 hier an der Koval Lande ist das Weltgrößte. Das Zimmer ist ok, liegt in der 3. Etage - leider nur direkt neben dem Eis- und Getränkeautomaten.

Wir stellen fest, dass wir schon wieder eine Stunde gewonnen haben und stellen unsere Uhren von 19:04 auf 18:04 Uhr. Dann räumen wir das Auto komplett aus, denn morgen muss alles wieder flugfertig verpackt werden. Nun hat sich Gabi etwas ausgeruht und ich habe eine erste Ordnung in die vergleichsweise überschaubare Fotoausbeute von heute gebracht. Die Dusche wartet, Gabi ist wieder wach - gleich geht es zur ersten Erkundung auf den nahe gelegenen Strip. Alles ok also - aber warum musste Gladbach gleich 5:0 verlieren??

Zurück vom Strip, es ist 01:00 Uhr nachts und wir sind erledigt: Mensch, ist das ein Rummel - Saturday Night Fever? Die Leute hier sind wie durchgedreht und es ergeht uns ähnlich wie im vorigen Jahr, obwohl wir nun eigentlich vorgewarnt sein müssten. Menschenmassen, ein Lärm, der seinesgleichen sucht und wir mittendrin. In den Kasinos ist die Hölle los, draußen auf denn Strip auch.

Da wir diesmal im Super 8 auf der Koval Lane wohnen, erreichen wir den Strip ein gutes Stück weiter nördlich als letztes Jahr. Dort, wo die Casinos Ballys, Caesars Palace, Flamingo und Bellagio angesiedelt sind, stürzen wir uns ins Getümmel. Zunächst steuern wir das Bellagio und den Ceasars Palace an. Im Bellagio gefällt es uns recht gut, denn hier ist es nicht ganz so laut und rüselig. Draußen finden wieder die gigantischen Wasserspiele statt - immer wieder sehenswert. Schließlich erreichen wir das Mirage und sehen uns hier auch noch den Vulkanausbruch an, der hier stündlich stattfindet. In etwa vergleichbar mit den Wasserfontänen, nur dass hier zurr Musik Feuer emporschießt.

Den Rückweg absolvieren wir auf der anderen Seite des Strips - hier sind die Casinos „einfacher“ gestrickt - wenn man das so bezeichnen darf. Es geht etwas hemdsärmeliger zu und man bekommt auch schon mal eine Margarita für 5 $. Gabi probiert sich kurz an einem Automaten - es ist uns aber für heute einfach zu unruhig. Kurz vor dem Super 8 kehren wir noch in einem Mini Mart ein und machen es uns nun noch mit einer gekühlten Flasche Kalifornischen Weißweins und ein paar Nachts gemütlich. Schließlich ist Wochenende und morgen früh haben wir Zeit ...

Tagesetappe: 467 km
Übernachtung: Super-8 Motel Strip Region, Las Vegas, NV

Santa Fe (Express?)

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Foto: Tent Rocks im Kasha Katuwe NM

Es ist 21:55 Uhr und nun komme ich endlich dazu, das Tagebuch zu schreiben: Der Tag begann gut, das Frühstück im Luxury Inn & Suites Alamogordo war super und Denise hat uns noch viele gute Tipps mit auf den Weg gegeben. Es ist 20 vor 9 Uhr, als wir im Auto sitzen und uns auf den Weg machen.

Es war wieder eine lange Fahrt heute, wie so oft war der Weg das Ziel. Zusätzlich gab es aber auch ganz viel zu erleben unterwegs. Dafür haben wir wieder so manchen Umwegkilometer unter die Räder genommen - jeder einzelne davon hat sich aber gelohnt. Die ersten hundert Kilometer führen uns ziemlich schnurgerade an der White Sands Missile Range vorbei; das Gebiet ist einfach zu riesig. Als wir auf die Straße #380-West abbiegen, kommen wir schnell an die Valley Of Fire Recreation Area. Hier blicken wir auf ein gigantisches, schwarzes Lavafeld. Ein Trail windet sich hindurch, den sparen wir uns aber. Wir holen uns nur einige Eindrücke ab. Man kann richtig gut sehen, wie die Lava beim Herabfließen erstarrt ist.

Weitere knapp 100 km später - wir haben nun auch die Trinity-Site passiert, wo 1945 der weltweit erste Atombombentest stattfand - sind wir auf der Internate 25 Nord angekommen und wir nähern uns Albuquerque. Dort wenden uns Richtig Osten, um den Turquoisetrail, die AZ-#14, zu erreichen. Das ist eine alte Verbindungsstraße zwischen Albuquerque und Santa Fe, die heute als Scenic Byway durch eine wunderbare Berglandschaft und einige nette Ortschaften führt. An einer machen wir Halt und vertreten uns die Beine. Madrid ist ein Örtchen voller bunter Häuser und Geschäfte. Wir schlendern eine Zeitlang umher und machen viele Fotos.

Bald haben wir Santa Fe fast erreicht, aber wieder verlängern wir die Fahrt, denn wir möchten unbedingt zum Kasba-Katuwe NM fahren. Das liegt wieder eine ganze Strecke auf der I-25 zurück weiter südlich und dann abseits der üblichen Routen irgendwo im nirgendwo. Kennzeichend für diese Landschaft sind Felsformationen, die oben wie Zelte (oder Tepees) aussehen, im Ganzen aber auch an Raketen erinnern. Hier haben wieder Vulkane, die Jahrmillionen und die Erosion ganze Arbeit geleistet. Es gibt einen einfachen, ebenen Loop-Trail, der aber verlängert werden kann und zwar durch einen Slot-Canyon mit anschließendem Aufstieg auf die Höhe, von wo aus man einen tollen Blick auf die Tent-Rocks haben soll. Es ist schon 15 Uhr als wir starten und uns ist klar, dass es für den kompletten Weg nicht reichen wird. 200 Höhenmeter über Stock und Stein sind bei dieser Hitze auch kein Pappenstiel. Und Santa Fe wartet ja auch noch!

Also beginnen wir mit dem Loop-Trail und gucken nur mal so ganz eben in den Slot-Canyon rein. Super! Fotos machen! Weitergehen! Es geht bergauf und immer wieder sprechen wir Leute an, die von oben herunter kommen: „wir wollen nicht hinauf, aber wie weit sollten wir noch gehen, um eine noch bessere Sicht zu haben?“ „Nur noch ein paar Minuten, jeder Höhenmeter zählt!“ Eigentlich sind wir für diese Kraxelei nicht gerüstet, haben aber unsere Treckingsandalen dabei und natürlich gesunden Ehrgeiz. Zusätzlich kommt uns unser jahrelanges Klettertraining in den Stubaier Alpen jetzt zu Gute. Wir gehen weiter und weiter, höhe rund höher hinauf und irgendwann steht fest: wir müssen bis oben hinauf!

Der Blick ist tatsächlich super und das Spätnachmittagslicht wird auch immer besser. Auf dem Grat oben ist es verdammt windig und wir müssen unsere Hüte gut festhalten und aufpassen, nicht umgeweht zu werden. Die Tour hat sich aber allemal gelohnt; schweißtreibend, aber sehr abwechslungs- uns aussichtsreich!

Um 16:40 Uhr rollen wir wieder Richtung Santa Fe und nun ist klar: erst mal einchecken im Motel wird nicht gehen. Gut, dass ich mir angewöhnt habe, bei der Buchung immer darauf hinzuweisen, dass wir möglicherweise nach Sonnenuntergang ankommen. Wir rauschen also gleich durch bis Downtown, finden einen Parkplatz und erobern die Altstadt von Santa Fe im besten Abendlicht. Die wichtigsten Punkte konzentrieren sich auf einige Straßen. Rostrote Adobe-Bauten beherrschen hier das Bild. Dazu die schöne Kirche „St. Francis“, die dem hl. Franziskus von Assisi geweiht ist, meinem Namenspatron. Drinnen ist gerade Samstagabend-Gottesdienst und wir kommen an exakt der gleichen Stelle dazu, wie vor einigen Tagen in der Mission San Xavier del Bac in Tucson. Schon irgendwie erstaunlich. Fazit: Santa Fe ist immer eine Reise wert: sehr schöne Altstadt, die ja für amerikanische Verhältnisse auch tatsächlich ein gewisses Alter hat. Wenige hundert Jahre zählen hier ja schon allerhand.

Nun aber zum Super 8-Motel, der übliche Standard, wenig Persönlichkeit - aber das sind eben die Motelketten …Wir beziehen unser Zimmer um 19:15 Uhr und schaffen es anschließend nur zu „Long John Silver“ und seinen frittierten Scampi, und Backfischen. Da muss anschließend die kleine Notration Wodka dran glauben, die wir uns letzte Tage für solche Notfälle Zugelegt haben. Nun haben wir unseren gekühlten „White Zinfandel“ (Rosewein) aus dem 5-Liter-Schlauch gut gekühlt ins Glas gebracht. Die Fotos sind versorgt und das Tagebuch nun ich fertig.

Nach längerem Überlegen, ob wir unseren heutigen Zusatztag morgen in Colorado verbraten sollen, haben wir entschieden, zunächst mal nach Plan weiter zu machen. Den Tag werden wir in Utah locker noch los. Also geht es morgen nach Farmington - dort wartet am Nachmittag hoffentlich das Abenteuer „Bist Badlands“ - eine komplett unberührte und nur offroad zu erreichende Wüste, für die es keine Reiseführer, wohl aber Karten im Internet gibt. Wir haben diese dabei und hoffen, die begehrten Fotomotive zu finden. Morgen Abend wissen wir mehr!

Tagesetappe: 571 km
Übernachtung: Super 8 Motel, Santa Fe, NM

Apache Mountains und Tucson

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Foto: Tucson Downtown, El Presidio Trail

14:15 Uhr in Tucson, Arizona: ich schreibe schon mal die erste Hälfte des heutigen Tagesberichts, dann habe ich heute Abend weniger zu tun.

In unserem schnuckeligen österreichischen Motel an der Route 66 haben wir in Blümchenbettwäsche prima geschlafen. Schnell sind die Koffer wieder zu, Routine stellt sich ein. Nun gehen wir rüber in die Lobby - es soll tatsächlich Frühstück geben. Andere Motels bieten morgens in der Regel gerade mal einen Kaffee und vielleicht einen Bagel oder ein paar Cornflakes an. In der Globetrotter Lodge ist richtig eingedeckt, Raumnummern stehen auf den Tischen und unter einem Poster der Kitzbühler Berge gibt es „richtiges“ Frühstück. Verschiedene Brötchen, Bagel und Toastbrot, 4 verschiedene Marmeladen, Schmierkäse, Cerealien, O-Saft, Tee und Kaffee satt. Super!

Anschließend kurz mit Vater & Mutter skypen, dann geht’s in den benachbarten Safeways kurz einkaufen. Neues Obst muss her und den Coffee to go sowie 2 Sandwiches für heute mittag nehmen wir auch gleich mit. An so einen Coffee to hat man übrigens lange Spaß: der halbe Liter zu 1,25 $ bleibt in den Bechern stundenlang heiß.

Um 08:00 Uhr rollen wir südwärts auf der AZ-#77, die uns durch die Apache Mountains bis nach Tucson führt. Die Fahrt durch die Berge ist atemberaubend: mal schnurgerade geradeaus, dann in nicht enden wollenden Serpentinen rauf und runter. Aber: nirgendwo ist Autofahren entspannter als hier. Cruise Control rein und rollen lassen. Die Kilometer fliegen nur so vorbei und das Reisetempo ist dennoch so angenehm, dass wirbelte viel von der Landschaft sehen. Eigentlich wollten wir auf den 380 km und veranschlagten knapp 5 Stunden 2 x wechseln - am Ende bin ich bis auf einige Foto- und einen Tankstop bei „Winkelman“ durch. Die Landschaft hat sich auf den letzten 150 km deutlich gewandelt: hier stehen die riesigen Saguaro-Kakteen wie bei und die Bäume am Straßenrand und in den Feldern.

Das Hotel in Tucson ist dank Navi schnell gefunden. Wie meist in den letzten Tagen haben wir es gestern Abend auf booking.com ausgesucht und gebucht. 2 Nächte für insgesamt 90,00 € - Superschnäppchenpreis. Das Zimmer nennt sich „Studio“, ist aber eigentlich eine komplette Wohnung: eine Küche (komplett eingerichtet mit Besteck und Geschirr, Herd, Spüle, großem Eis- und Kühlschrank, Kaffeemaschine, Toaster, Mixer etc. In die Mikrowelle passt ein ganzes Backblech. Wohnzimmer mit Sitzecke und Fernseher, dazwischen Esstisch mit 4 Barhockern. Schlafzimmer mit Kingsize-Bett und noch einem Fernseher, Badezimmer auf 2 Räume aufgeteilt mit Badewannenwhirlpool etc. und dazu ein kleiner Flur mit Safe. 2 große Klimaanlagen und Deckenventilatoren sogen für die nötige Kühlung. Sagenhaft! Und das Beste: hier bleiben wir 2 Tage. Die Lobby sah auch schon vielversprechend aus und der Pool draußen auch.

Nun machen wir eine kurze Pause, dann fahren wir nach Downtown, ins Visitor Center und die Stadt besichtigen.

Eins ist klar: Das Highlight von Downtown Tucson war die Dame im Visitor Center! Sie hat uns total freundlich beraten und viele Tipps für die nächsten 2 Tage gegeben. Immer wieder erstaunlich, mit welcher Begeisterung die Leute hier arbeiten - da könnte sich bei uns mache/r eine Scheibe von abschneiden.

Der El Presidio Trail ist 2,5 Meilen (also rd. 4 km) lang und hat leider - außer einigen schönen Plätzen und bunten Adobe-Häuserm - nicht viel zu bieten. Hinzu kommt, dass und er Innenstadt derzeit eine riesige Baustelle ist, die das Ganze nicht attraktiver macht. Auch der anschließende Tripp von 13 km quer durch die Stadt zum „Trail Dust Town“ lohnt sich nicht wirklich - es handelt sich hier um eine nachgebaute Weiterstadt mit allerhand Touristenrummel. Naja, immerhin kommen wir anschließend an unserem ersten Walmart vorbei - 24 Std. geöffnet und alles drin, was das Herz begehrt. Für uns insbesondere: „kleine“ Weinkanister von 3 Litern (heute morgen in Holbrook gab’s nur die 5-Liter-Variante (wir sind doch keine Säufer) und frische Salsa sowie Chickennuggets und -drumsticks. Letzte wärmen wir in unserer luxuriösen Küche nochmal auf und haben damit ein prima Abendessen. Feierabend!

Für morgen und übermorgen steht wieder viel Natur auf dem Programm1

Tagesetappe: 425 km
Übernachtung:
Varsity Clubs of America, Tucson, AZ

We proudly present: "The Bridge …"

02 Golden Gate

Foto: We proudly present: "The Bridge …"

Puh, die Nacht war gar nix, aber das kennen wir ja schon vom letzten Mal. Obwohl wir die Uhr mehr als "rund hatten", konnten wir nicht vernünftig schlafen. Mehr als 1,5 Stunden am Stück waren nicht drin; bei mir war es sogar maximal nur eine Stunde. Um 04:00 Uhr habe ich mir mein iPhone gepackt und wichtige Anlaufpunkte ins Naiv eingegeben. Das hat sich heute über Tag ausgezahlt. Aber der Reihe nach: um 05:00 Uhr hatte Gabi auch keine Lust mehr, sich immer wieder umzudrehen und ging erst mal duschen. Ich habe mich erst mal der Datensicherung gewidmet und dann die Bedienungsanleitung sowie eine Einführung in die wichtigsten Cockpitfunktionen für unseren Chevi heruntergeladen und letzere studiert. Auch das hat vieles heute erleichtert.

Nachdem wir auch die Koffer zweckmäßig umgepackt und einen Kaffee auf dem Zimmer getrunken hatten, machten wir uns gegen 08:00 Uhr auf den Weg in die Stadt. Die Idee, gestern nicht mehr bis SFP zu fahren und in Pacifica zu übernachten, kann man nur weiter empfehlen. Das Best Western ist klasse und in 25 Minuten ist man mit dem Auto an jedem wichtigen Punkt der Stadt. Wir sind zunächst mal auf die "Twin Peaks" gefahren, die zweithöchste Erhebung hier mit einem tollen Blick auf die Stadt - bei guten Bedingungen. Schon die Fahrt dorthin war beeindruckend: Wohngegenden gibt es auf der Welt - Hut ab! Auf den Straßen war nix los (Sonntagmorgen); die Sicht dort oben war prima - auch wenn sich die berüchtigten Nebelschleier noch überall zeigten.

Nächste Station: durch Haight Ashbury zum Alamo Square, wo es die "Painted Ladies" zu sehen gibt, Viktorianische Häuser vor der Skyline von SFO. Leider lagen sie im Schatten - hier ist abends die bessere Besuchszeit. Von dort geht es irre "up and down" durch die Straßen von San Francisco, Gabi biegt auf die Lombard Street ab, zwei mörderische Steigungen (das geht hier ja immer so in Wellen auf und ab) und schon geht es bergab: auf der "crookedest street of the world" - der steilsten Straße der Welt. Wir fahren gemeinsam runter, unten hüpfe ich aus dem Wagen und Gabi soil einmal um den Block fahren und nochmal runter kommen. Gut, dass hier noch nicht viel los ist! Ich schnaufe die Hälfte der Straße wieder hoch und da kommt sie auch schon. Das ist echt witzig da und die Häuser und Blumenrabatte sind wirklich sehenswert. Gut, das haben wir auch gehabt.

Nun aber zur Golden Gate Bridge - schauen, ob wir sie in diesem Jahr ohne den berühmt, berüchtigten Nebel zu sehen bekommen. Bekommen wir! Supertag! Kaiserwetter! Zuerst parken wir am Südende und laufen die verschiedenen Aussichtspunkte rechts, links und unter der Brücke an. Dann laufen wir ein Stück auf der Brücke bis auch dort alle Fotos im Kasten sind. Dabei begegnen wir Menschen jeden Geschlechts, jeder Hautfarbe und jeden Alters, die allesamt pink verkleidet sind inkl. linken Flügelchen und Plüschantennen. Ehrlich - das war weit mehr als nur ein Bus voll! Freundlich gegrüßt haben die, aber genommen müssen sie auch was haben. Naja, "(H)ashbury" ist ja ganz in der Nähe! Nun fahren wir hinüber auf die andere Seite. Noch ein Aussichtspunkt, noch ein paar Bilder. Mensch, ich kann nicht beschreiben, wie schön ich dieses Bauwerk finde. Wir sind uns einig, sie gehört ganz sicher zu den coolsten Dingen, die wir bislang gesehen haben.

Nun steht ein Abstecher nach Sausalito auf dem Programm. Dorthin fährt auch eine Fähre von SFO aus, aber wir sind ja nun mal gerade in der Nähe. Tolles Städtchen, sehr hübsche Marina, interessante Kunstgegenstände, die hier verkauft werden - wirklich sehr nett. Hunger stellt sich ein und so setzen wir uns in die Sonne und lassen uns Seafood und Hühnchen schmecken. Schließlich fahren wir noch zu den bekannten Hausbootvierteln von Sausalito. Ruhige Wohngegend, auch sehr hübsch anzusehen.

Ein Stück den Highway zurück Richtung Brücke, kurz vorher aber rechts ab und in die Berge - zu den diversen Aussichtspunkten der "Marine Headlanes". Viele Segelboote in der Bay; das ist ein toller Anblick. Bei der Überquerung der Golden Gate Richtung SFO wird dann der Brückenzoll fällig: 6 $ pro Auto - unglaublich, wie viel die hier jeden Tag einnehmen müssen. Gabi schlängelt sich geschickt durch die etwas engeren Straßen an Fischerman's Wharf. Rein ins Parkhaus, weija. 15 Minuten 2 $! Egal, das Auto steht da gut. Eine gute Stunde ertragen wir den Touristenrummel rund um Pier 39. Für eine Zeit lang sehr nett, irgendwann aber genug. Wir hatten ja im vergangenen Jahr schon ausführlicher das Vergnügen. Gegen Ende unseres Besuches gelangen wir noch in eine riesige Ausstellung eines echt guten Fotografen, der Motive aus dem Südwesten riesig vergrößert, aufwändig mit breiten Echtholzrahmen versieht und toll beleuchtet. Sähe bestimmt toll aus im Büro, kann aber sicher keiner bezahlen.

Letzte Station für heute: Union Square - das Geschäftsviertel. Noch ein Parkhaus: enger, aber auch günstiger. Ausgiebig sehen wir uns das Umfeld an. Cablecars kreuzen unseren Weg, Hochhäuser stehen neben Backsteinbauten, Kirchen neben Geschäften, Feuerleitern, Chinatown und natürlich der wunderbare Apple-Store Ecke Stockton St./Market Street. Jetzt sind wir gar; um 17:15 Uhr erreichen wir unser "Zuhause".

Gabi muss nun doch mal eine Runde schlafen, ich möchte das Abendlicht ausnutzen und noch ein paar Bilder vom Lighthouse machen. Die Klippen rechts und links sehen so aus, als gäbe es Wege dort hinauf. Weit komme ich aber zunächst nicht, denn auf dem hinteren Parkplatz steht ein großes Feuerwehrfahrzeug mit Drehleiter. Ich mache ein Bild und schon winkt nicht der Beifahrer heran. Er erzählt mir, dass gerade eine größere Rettungsaktion läuft. In den Klippen hinter dem Lighthouse sitzt ein Kind fest. Da naht auch schon ein Hubschrauber. Ich fotografiere derweil ein wenig am Strand und erklimme den ersten Hügel. Ganz schön tricky, in den kleinen Bach wäre ich beim überqueren fast reingefallen und die Wege sind ziemlich unwegsam. Wieder unten angekommen wird das Kind gerade mit dem Heil eingefangen und heil runtergebracht. Alles gut gegangen. Dann kann ich also nun auch den zweiten Hügel erklimmen, Rettung ist ja vorbei. Schweißtreibend, aber schön im Abendlicht. Als ich um 18:30 Uhr dann auch auf dem Zimmer ankomme, stecken 10,5 wunderschöne Stunden in den Knochen. Heute Nacht schlafe ich bestimmt besser. Zuerst aber wird Tagebuch geschrieben. Dann sollten die Fotos gesichert und die Homepage auf Vordermann gebracht werden. Und nun gehen wir erst nochmal rüber zu Nick, was trinken und eine Kleinigkeit zu Abend essen.

Zurück von Nick: dort war heute deutlich weniger los als gestern. Unsere „hot wings“ und „smoked salmon and trout“ waren prima und das Bier vom Fass auch. Nun bin ich wirklich müde, gut so! Schnell noch die Fotos aufs Macbook und sichern, dann geht es ab in die Kiste. Morgen früh gilt unserer erster Besuch einer absolut umspektakulären, dafür aber (computer-)geschichtlichen umso bedeutenderen Autogarage. Sie liegt auf dem Weg, danke Bärbel für die Adresse.

Tagesetappe: 103 km
Übernachtung: Best Western Plus Lighthouse, Pacifica, CA

Hinweis

Tja, eigentlich müsst ihr nur die Einräge lesen. Aber es gibt auch einige Besonderheiten:

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Viel Spaß - alles erklärt sich eigentlich von selbst!