USA-Südwesten 2012

Gabi & Jürgen on Tour ...

Mission

Wild, Wild West

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Foto: OK Carrol, Tombstone - Gabi und die Earps & Doc Holiday

Die Nacht war viel besser als die letzte, wir checken aus und fahren gegen 08:00 Uhr zur Mission San Xavier deal Bac, die südlich außerhalb von Tucson liegt. Das Gebäude ist wunderschön, innen wird gerade eine Messe gefeiert, wir kommen zum Vater unser rein und werden beim Friedensgruß gleich mit einbezogen.

Seit gestern überlegten wir, was wir denn heute noch unternehmen wollen - außer nach Tombstone zu fahren. Eine Überlegung war es, den Sabino Canyon zu besuchen, eine andere, auch noch den Saguaro NP East anzuschauen. Gestern hatte uns Art im Saguaro Desert Museum aber auch neugierig gemacht: beiläufig hatte er erwähnt, dass man auf „dem Berg dahinten“ das Kitt Peak Obervatory sehen kann, die weltweit größte Ansammlung von Riesenteleskopen. Also googeln wir ein wenig und machen uns schlau. Das Navi berechnet 75 Minuten und gut 80 km (für eine Strecke). Das ist der einzige Nachteil - es liegt so gar nicht auf unserer Strecke. Aber wann kommen wir schon nochmal hier hin? Und was sind 160 km auf diesen Straßen? Die Entscheidung ist gefallen - der Besuch auf den Kitt Peak stellt eine tolle Bereicherung unseres Programms dar.

Die ersten 60 km führen durch eine topfebene Landschaft, die letzen gut 20 km windet sich die Straße auf über 2.000 m zu den 23 Teleskopen hoch. Eine kurze Info im Visitor Center lässt uns auf eigene Faust zum 4-Meter-Telekop hochspazieren. Klingt nicht groß, ist es aber: es ist das größte hier oben und die 4 Meter beziehen sich auf den Spiegeldurchmesser. Das benachbarte Sonnenteleskop ist das größte auf der Welt, es ist über 200 Meter lang und tief unter die Erde gebaut. Muss man gesehen haben, um sich das vorstellen zu können. Um 11:30 Uhr schließen wir uns der Führung zum 2,1-Meter-Teleskop an. Die Gruppe ist mit 9 Leuten übersichtlich groß und Bill erklärt uns die Zusammenhänge zur Entstehung der Teleskopansammlung und zur Funktion der gigantischen Teile. Guckt mal hier bei Wikipedia …, da bekommt man einen ersten Eindruck!

Auf dem Rückweg nach Tucson werden wir von der border patrol kontrolliert, aber wir schmuggeln keine illegalen Mexikaner ein. Gegen 15 Uhr sind wir in Tombstone und beziehen unser Zimmer. Anschließend fahren wir in die Stadt und hier ist wirklich noch wilder Westen. Mehr geht nicht. Das Städtchen lebt den wilden Westen, man sieht hier nix anderes als historische Gebäude, Saloons und natürlich die entsprechend gekleideten Cowboys und Bardamen.

Wir schlendern umher, besichtigen das Courthouse, das so etwas wie ein Heimatmuseum ist (nur dass hier der Galgen im Garten steht und innen auch vieles recht rustikal daherkommt). Am OK Corral geht gerade eine der täglichen Aufführungen zu Ende, die am Originalschauplatz das oft verfilmte und historisch bedeutende Duell der Earp-Brüder und Doc Holliday mit dem Clanton-Clan und den MCLaurys nachspielen. 3 Tote waren damals zu beklagen und man geht hier mit den sog. „Gesetzeshütern“, die wohl etwas überzogen gehandelt haben, z.T. hart ins Gericht. Die Earps und Doc Holiday lassen sich aber dennoch mit Gabi ablichten. Etwas nett sind sie also doch …

Noch 30 Minuten streunen wir durch die Straßen, dann packt uns der Hunger und wir entern das „The Longhorn Restaurant“, welches uns im Motel empfohlen worden war. Zu Recht! Gabis „to tought to die“-Doppelburger ist sensationell, mein „full stack ribb“ unbeschreiblich zart. Das können sie hier wirklich! Wir platzen fast und schauen noch ganz kurz im Salon von „Big Note Kate“ rein, ein Souvenir kaufen. Da es nun dunkel ist, heben wir uns den historischen Friedhof für morgen auf …

Nun hat auch Gabi Lust auf ein Glas Wein, eine kurze Strecke ist aber noch zu fahren. Da wir nichts riskieren wollen, fährt sie nüchtern zurück und jetzt genießen wir den Tagesausklang. Der Tag morgen ist vorgeplant, das Motel gerade gebucht, und die meisten Hausaufgaben sind auch schon gemacht. Nur noch die Datensicherung … Bis bald!

Tagesetappe: 299 km
Übernachtung: Landmark Logout Lodge, Tombstone, AZ

Santa Barbara ist klasse!

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Foto: Old Mission Santa Barbara

Heute fasse ich mich einmal sehr kurz:

Nach einer sehr guten Nacht starten wir gut gelaunt in den Tag. Wir skypen mit Heiner, Margret und Christian und schauen uns auch gemeinsam einige Bilder von gestern an. Heute steht keine große Strecke auf dem Programm, gegen 08:45 sind wir „on the road“. Wir fahren durch den klitzekleinen Morro Bay SP auf den Highway No. 1, der hier als No. 101 mehrspurig daherkommt. Entsprechend flott kommen wir vorwärts.

Kurz vor halb 11 erreichen wir schon Solvang, ein kleines dänisches Dorf mitten in Califirnia. Der Herr im Visitor Center spricht ein breites amerikanisch, stattet uns aber mit allen Informationen aus, die wir für unseren Besuch benötigen. Als erstes machen wir uns auf den Weg zur Old Mission Santa Ynes am Ortsrand. Hier schauen wir uns in aller Ruhe um. Missionen werden uns auf der weiteren Reise noch häufiger begegnen. Hier in Solvang und auch in Santa Barbara waren es die Spanier, die im 18. Jahrhundert Kalifornien missionierten und die Indianer „unter ihre Fittiche“ nahmen. Im Ergebnis m.E. mehr als zweifelhaft - aber: „that’s history!“. Das Dörfchen ist echt sehenswert - überall finden sich kleine, schnuckelige Häuschen. Gabi probiert 3 Aeblesikiers (habe mir bei der Bestellung fast die Zunge gebrochen) mit Raspberry Jam & Powder-Sugar. Im Laufe unseres Bummels wird es heiß und heißer ...

Durch die Santa Ynes Mountains fahren wir Richtung Santa Barbara. An 2 Viewpoints halten wir an, der Lake Cachuma liegt malerisch zu unseren Füßen.

In Santa Barbara fahren wir direkt die Old Mission Santa Barbara an. Einerseits ist es noch früh, um im Motel aufzuschlagen - andererseits ist es so heiß geworden, dass wir uns nach einer kurzen Hose sehnen. Also lieber dir sakralen Dinge jetzt besichtigen und später „easy going“ genießen. Die Mission ist riesig und auch hier lassen wir uns viel Zeit. Sehenswert!

Nach einer Stunde Mittagspause im Orange Tree Inn (komplett neu renoviert, sehr komfortabel!!) steigen wir wieder ins Auto. Standard: zuerst zum Visitor Center - schlau machen, Karten einsacken und Tipps abholen. Anschließend lassen wir den Wagen gleich stehen, das VC liegt gut direkt am Strand. Wir schlendern die Promenade entlang - einige wohlgeformte boys & girls nutzen die Strecke zum joggen. Im Strandbereich ist alles ganz kalifornisch entspannt. Beachvolleyball, joggen, Rad fahren, skaten … - eine Skater- & Mountainbike-Anlage bietet den Jugendlichen alles, was ihr Herz begehrt. Kein Wunder, dass die Amis in diesen Funsportart führend sind.

Wir schlendern über die Stearns-Wharf und dann hinüber zum Hafen und zurück. Das war schon ein ganz schön ausgiebiger Spaziergang. Nun versetzten wir das Auto Richtung Downtown und nutzen das letzte Tageslicht für den Bummel in diesem Bereich. Dann gehen wir wieder Richtung Beach - die Dame im VC hatte uns ein Restaurant empfohlen. Zum Abschied von der Westküste soll es heute noch einmal frischen Fisch und/oder seafood geben. In der Enterprise Fisch Company ist die Hölle los - so was habe ich noch nicht gesehen. Mitten in der Halle wird gekocht - vornehmlich Lobster.

Die freundliche Bedienung weist uns darauf hin, dass es dann genzen (!) frischen Hummer mit 2 Beilagen heute ausnahmsweise für 29,95 $ (anstelle 49,95 $) gibt. Lobstet habe ich noch nie gegessen - die Gelegenheit ist günstig. Was soll ich sagen? Riesengarnelen mag ich wirklich sehr gerne - aber so was wie heute Abend habe ich noch nicht gegessen. Super lecker!! Und das „knacken“ der Scheren war gar nicht so schwer. Auch Gabi schwelgt in ihrem seafoofd ...

Ein weiterer Weg über die State Street zum Auto, dann zurück ins Motel, das iri gegen 20:30 Uhr erreichen. Nun haben wir die Planung für morgen erledigt, ein Motel in Yucca Valley gebucht, die Fotos überspielt und verortet und das Reisetagebuch geschrieben. Fotos suche ich heute nicht mehr raus, die lade ich morgen irgendwann hoch. Morgen früh geht es Richtung Wüste - zum Joshua Tree NP. Wir freuen uns. Kaliforniens Westküste gefällt uns unheimlich gut. San Francisco sowieso, der Highway #1 ist spektakulär und Santa Barbara mehr als eine Reise wert. Hier könnten wir auch mal 2 Tage bleiben …

Gute Nacht!

Tagesetappe: 196 km
Übernachtung: Orange Tree Inn, Santa Barbara, CA

Hinweis

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Viel Spaß - alles erklärt sich eigentlich von selbst!